GIS als räumliches Denken in der Geographie

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1.1.2 GIS in der Anwendung

Gliederung von GIS nach anwendungsorientierter Sicht in drei miteinander in Wechselwirkung stehende GIS-Komplexe. Quelle: Eigene Darstellung verändert nach Gliederung von GIS nach anwendungsorientierter Sicht in drei miteinander in Wechselwirkung stehende GIS-Komplexe. Quelle: Eigene Darstellung verändert nach (Bartelme 2005) Die Einsatzgebiete Geographischer Informationssysteme sind sehr unterschiedlich. In den Wissenschaften sind die - auch GI-Systeme genannten- Ansätze häufig an der Schnittstelle unterschiedlicher Fachdisziplinen, etwa der Informatik, Umweltwissenschaften, Geographie, Soziologie usw., angesiedelt. In der Praxis überwiegen Dienstleistungen, die räumlich differenziert aufbereitete Informationen verfügbar machen. Jenseits dieser für Wissenschaftler und Bürger nutzbaren Schnittstellen werkeln jedoch Softwarekonzepte, die diese Produkte erst ermöglichen. Gerade die in der Praxis allgegenwärtige Vielfalt von "GIS" führt zu einem gewissen Bedeutungsverlust der in der Lerneinheit zuvor dargestellten Definitionen. Aus dieser Erfahrung gliedert Bartelme (2005, S. 8) GIS nach Ziel- bzw. Anwendungsorientierung in die drei miteinander in Wechselwirkung stehenden GIS-Komplexe: GI-Science, GI-Systeme und GI-Services.

GI-Science

ist ein vergleichsweise junger Wissenschaftsbereich in der Geoinformatik. Er befasst sich mit:

  • Entwicklung von spezifischen GIS-relevanten Konzepten, Methoden, Formalisierungen
  • Wissenschaftlicher Forschung zur Visualisierung und Repräsentationen von Informationen
  • (Geo)simulation
  • Raum-zeitlicher Modellierung
  • Universitärer Ausbildung
  • Re-design räumlichen Denkens

GI-Services

sind überwiegend Internetbasierte Angebote räumlicher Informationsdienstleister.

  • Geodatenanbieter
  • Google Earth
  • Digitale Atlanten
  • Routenplaner
  • Spezialservices

GI-Systeme

sind Softwarepakete, mit deren Hilfe man Geodaten:

  • erfasst
  • verwaltet
  • analysiert
  • modelliert
  • kommuniziert

Denken Sie nach...

Schauen Sie sich vor diesem Hintergrund erneut die Ihnen bereits bekannten Internet-Präsenzen an. Versuchen Sie die dort präsentierten GIS-Inhalte obigem Konzept zuzuordnen.

  • Fällt Ihnen die Zuordnung leichter als zuvor?
  • Welche historischen Gründe könnte es geben?
  • Ist die Strukturierung von GIS nach Bartelme eher hilfreich oder verwirrend?
  • Was ist, bezogen auf die Beispiele, der zentrale Vorteil seiner Sichtweise?
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