3.2.1 Atlas, digitaler Globus, und Desktop GIS - ungleiche Geschwister?
Seit wenigen Jahren verlieren klassische kartographische Darstellungs- und Abbildungsformate, wie der Globus oder der Atlas auch im alltäglichen Gebrauch rasant an Bedeutung und fristen zunehmend in Bücherregalen ihr Dasein. Im Jahr 2004 war mit NASA World Wind der erste virtuelle Online Globus kostenlos verfügbar. Allerdings schaffte es erst wenig später (2005) Google mit der Applikation Google Earth diese mediale Revolution für jedermann attraktiv und nutzbar zumachen. Seinerzeit war die Wirkung gewaltig.
Bei www.test.de hieß es damals: „Den
Erdball beliebig drehen und wenden, aus der Astronautenperspektive auf
den Eiffelturm zoomen, im Tiefflug über dem Himalaya schweben: Mit einem
kostenlosen Programm des Suchmaschinenspezialisten Google ist all das
möglich – auf dem heimischen Computer. Google Earth (http://earth.google.com) bietet den Onlinezugriff auf einen virtuellen
3D-Globus, der aus unzähligen, zum Teil hochauflösenden
Satellitenbildern zusammengesetzt ist. Wer in New York, Berlin, Bergisch
Gladbach oder einem anderen der hochaufgelösten Orte lebt, kann sogar
den eigenen Garten von oben betrachten. Voraussetzung: ein PC mit
Windows XP sowie ein schneller Internetzugang.“
In einem online-Benutzerforum konnte folgender Eintrag gelesen
werden: „wahnsinn!! virtueller globus!!
„entschuldigung falls das schon kam: http://earth.google.com/ sofort downloaden und staunen! ein virtueller,
interaktiver globus aus satellitenbilder - man sieht einzelne straßen!
[...]“.
Eine von vielen Antworten bemerkte aber
auch: „Re: wahnsinn!! virtueller globus!! Nicht
schlecht. Leider paßt das Straßennetz überhaupt nicht. Es ist deutlich
verschoben.“ (datafox 2005)
Wie sieht ihre räumliche Informationsuche ohne virtuelle Globen und digitale Atlanten aus. Wie stellen Sie sich die Suche mit einem Desktop GIS vor? Benötigen Sie hier zur Lokalisierung und Visualisierung eines Ortes tief evtl. bereits weitergehende Kenntnisse? Doch überprüfen Sie Ihre Arbeitsweise selbst!
Bearbeiten Sie
- Suchen Sie im Atlas nach Rarotonga. Ermitteln (möglichst genaue Schätzung) Sie die Koordinaten des Inselmittelpunkts. Stoppen Sie die Zeit, die Sie vom Öffnen des Atlas bis zum Ergebnis benötigen.
- Suchen Sie in Google Earth ebenfalls nach Rarotonga. Auch hier stoppen Sie die benötigte Zeit vom Öffnen der Applikation bis zum Ergebnis, sprich Koordinaten des Inselmittelpunkts.
- Vergleichen Sie Ihr Vorgehen (Notizen) und überlegen Sie, welche konzeptionellen/technischen Möglichkeiten Ihnen bei der Suche jeweils zur Verfügung standen? Welche gedanklichen Schritte Ihrer Suche waren vergleichbar, gab es grundlegende Unterschiede?
- Öffnen Sie mit ArcGIS die Projektdatei
"Mein_erstes_ArcGIS_Projekt.mxd", aus Lerneinheit 1 (Datensatz1.zip)
führen Sie exakt die gleiche Suche nach Rarotonga durch. Sollte das
gesuchte Objekt nicht auf Anhieb auf dem Bildschirm erscheinen sollten
Sie sich nochmals in den Einführungstext zu ArcGIS vertiefen.
Ermitteln (möglichst genaue Schätzung) Sie die Koordinaten des Inselmittelpunkts. Stoppen Sie die Zeit, die Sie vom Öffnen des der Projektdatei bis zum Ergebnis benötigen. Listen Sie auf welche Funktionen, Werkzeuge und Strategien Sie verwendet haben. - Reflektieren Sie die von der vorrausgegangenen Aufgabenstellung abweichenden Vorgehensweisen. Können Sie die Unterschiede näher typisieren? Nutzen Sie hierzu die Fachterme.
Nehmen Sie sich jeweils genügend Zeit, um Ihr Vorgehen in Stichworten zu dokumentieren.