Von räumlichen Analysemethoden zur Entscheidungsfindung

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7. Glossar

Boolesche Algebra:
Die Boolesche Algebra (engl. Boolean algebra) ist eine Art der Mathematik, die nicht mit Zahlen, sondern mit Wahrheitszuständen („wahr“, „falsch“) umgeht. Anstelle der Grundrechenarten kennt die Boolesche Algebra Operationen, die zwei Wahrheitszustände als Eingangswerte miteinander verknüpfen und als Ergebnis wiederum einen Wahrheitszustand ergeben. Die wichtigsten Operatoren sind AND (Schnittmenge), OR (Vereinigung), XOR (exklusive Vereinigung) und NOT (Negation).
Boolesche Verschneidung:
Die Boolesche Verschneidung (engl. Boolean Overlay) ist eine Verschneidung von binär codierten Themenebenen unter Verwendung der Booleschen Operatoren AND, OR, XOR und NOT. Resultat einer Booleschen Verschneidung ist wiederum eine Themenebene mit Gebieten, für die „wahr“ resp. „falsch“ gilt.
Eignungsanalyse:
Die Eignungsanalyse (engl. Suitability Analysis) ist eine Evaluation der Eignung eines Standortes oder eines Raumes für eine bestimmte Nutzung. Die Eignungsanalyse erfolgt in der Regel durch eine Verschneidung sozialer, ökologischer, ökonomischer, physikalischer, biologischer oder anderer Kriterien. Meist bilden Eignungskarten das Resultat einer Eignungsanalyse. Sie stellen die räumliche Verteilung der ermittelten Eignungswerte grafisch dar.
Entscheidungsunterstützung mit GIS:
Die Entscheidungsunterstützung mit GIS (engl. Decision Support in GIS) ist ein auf der Eignungsanalyse beruhendes Verfahren zur Unterstützung von Entscheidungsträgern in Fragen der Raum- und Umweltplanung. Räumliche Modelle und Szenarien dienen der Beurteilung verschiedener Raumnutzungsvarianten. Bei mehreren Eignungskriterien und nur einer Zielsetzung erfolgt eine Multikriterien-Evaluation (Multi Criteria Evaluation, MCE). Im komplexeren Fall von mehreren, sich möglicherweise gar ausschliessenden Zielsetzungen müssen die verschieden Raumnutzungen gegeneinander abgewogen werden (Multi Objective Evaluation, MOE).
Gewichtete Verschneidung:
Die gewichtete Verschneidung (engl. Weighted Overlay) ist eine Verschneidung standardisierter und unterschiedlich gewichteter Themenebenen in einer Eignungsanalyse. Die Gewichte beziffern dabei die relative Bedeutung der berücksichtigten Eignungskriterien.
Proxyvariable:
Ein sogenanntes Proxy ist eine Variable, die eine Eigenschaft misst bzw. beschreibt, die einer direkten Messung nicht zugänglich ist bzw für die es keine objektiv messbare Zuordnung gibt. Proxys werden vielfältig eingesetzt da es enorm viele nicht ausreichend belastbare, nicht vollständig valide oder nicht mit vertretbarem Aufwand zugänglich Attribute zur Repräsentation von Wirklichkeit gibt.
Standardisierung:
Bei der gewichteten Verschneidung bezeichnet Standardisierung die Übersetzung der heterogenen Eingangsdaten in eine für alle Ebenen einheitliche Skala (z. B. 0–1, 0–100, 0–255).
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