2.2.3 Lösungshilfe
Das Fließdiagramm in Abbildung 26 bietet Ihnen ein Konzept zur Lösung von
Problemstellungen. Das Schaubild gliedert sich in zwei Teilbereiche. Der erste
(blau unterlegt) ist ein Schema zur schrittweisen Überführung einer
Fragestellung in ein Lösungsschema, und sollte Ihnen bereits aus Lerneinheit 1 bekannt sein. Der zweite Teil
beschäftigt sich mit der praktischen und technischen Umsetzung der gefundenen
Lösung.
Beispielhaft wird dieses Konzepts auf die vorausgegangene
Aufgabenstellung „Das Bild von
Oben - Rarotonga aus dem All“ angewendet. Daran anschließend finden
Sie eine detaillierte Lösungshilfe für die Aufgabe „Die dritte Dimension“.
Abb.26: Ablaufschema zur Lösungfindung komplexer Aufgabenstellungen (GIS.MA 2009)
Das Bild von Oben - Rarotonga aus dem All
Schritt 1: Analyse der Aufgabenstellung
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Zunächst lesen sie sich die Aufgabenstellungen
durch. Wenn Ihnen die Fragestellung verständlich erscheint fahren sie
mit Teil 2 fort.
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Kommen Sie mit Teilen oder der gesamten
Fragestellung nicht klar, versuchen Sie ihre
Verständnisschwierigkeitn/Unklarheiten möglichst genau zu identifizieren
und artikulieren. Gehen Sie schrittweise vor z.B.:
- Was für ein Ziel verfolgt die Fragestellung insgesamt?
- Werden Teilaufgaben gestellt? Wenn ja welche?
- Welches Frageteile bzw. Begriffe sind mir
unverständlich?
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Enthält die Fragestellung Begriffe oder
Aussagen die ich nicht verstehe? Zum Beispiel:
- Was sind Landsat Coverage Daten?
- Wie entpacke ich Archivdatein (z.B.: .rar, .zip, .7z)
- Wie öffne ich Daten in ArcMap?
Falls Sie solche Fragen haben lesen Sie nach nutzen Sie
Google, Wikipedia, ArcGIS Hilfe oder Lehrbücher, posten Sie ins
Forum. Ohne eine Klärung der Probleme kommen Sie der Lösung nicht
näher.
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Schritt 2: Gliedern Sie die Aufgabenstellung in sinnvolle Abschnitte
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Wenn Ihnen die Aufgabenstellung klar ist,
müssen sie sich überlegen welches die wichtigsten
Teilprobleme/Kernthemen/Herausforderungen sind. Z.B. welche einzelnen
Schritte müssen Sie abarbeiten um die Daten aus dem Internet zu laden
und in ArcMap darzustellen? Gehen Sie analog zu Schritt 1 vor.
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Bestimmen Sie welche Arbeitsschritte muss für
das weitere Vorgehen notwendig sind. Zum Beispiel:
- Wo liegt Rarotonga überhaupt?
- Welche Informationen brauche ich, um den Raumausschnitt der
NASA-Daten zu identifizieren, in dem Rarotonga liegt?
- Wofür steht die Kodierung der Ausschnitte auf der NASA-Karte
(z.B. S-07-25_2000)?
- In welchem Koordinatensystem liegen die Daten, die zur
Verfügung gestellt werden vor? Liegen diese Daten überhaupt in
einem Koordinatensystem vor? Welches Koordinatensystem benötigen
sie überhaupt?
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Dabei treten vielleicht weitere Schwierigkeiten
auf. Zum Beispiel:
- Wie bediene ich die Webschnittstelle der NASA? Wie kann ich
Daten auswählen und herunterladen?
- Was ist ein "nicht konventionelles UTM
Koordinatensystem?
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Um diese Schwierigkeitn zu meistern müssen Sie
sich informieren. Suchen Sie auf der Webseite nach den Informationen die
sie benötigen. Wählen Sie die Daten aus dem Jahr 2000 sind die Metadaten
in der "GeoCover circa 2000 Product Description" zu finden. Falls Ihnen
die dort verendeten Begriffe nicht (mehr) bekannt sind, schlagen Sie
nach, was sie zu bedeuten haben (z.B. auf Google, Wikipedia, ArcGIS
Hilfe einem Lehrbuch oder in Ihren Studienunterlagen):
- Koordinatensystem
- Geodätisches Datum
- UTM/UTM Zonen
- False Northing/False Easting
- WGS84
- ...
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Schritt 3: Praktische Umsetzung
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Jetzt, wo ich weiß, was ich machen will, fehlt
nur die Technik. Wie kann ich die Ideen, die ich formuliert habe mit der
Software meiner Wahl realisieren? Was sind die zentralen
Arbeitsschritte?
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Schritt 4: Ablauf der praktischen Arbeit festlegen
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„Welche Arbeitsschritte resultieren aus meiner
Analyse? Zum Beispiel Wie stelle ich die "GeoCover circa 2000 Coverage Polygon" Shapefiles und
das SID Bild als Weltkugel dar?
- Festlegung einer Projektion
- Zuweisung der korrekten Projektion für jede Datenebene
- Reprojektion der Daten falls notwendig
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Probleme die möglicherweise auftreten könnten:
- Das Satellitenbild kann nicht mit der "GeoCover circa 2000 Coverage"
Polygondatenebene überlagert werden.
- Das Satellitenbild besitzt keine oder eine unbekannte
Projektion.
Sollten Sie diese Schwierigkeiten haben müssen Sie erneut in
den Recherchezyklus eintreten und die anstehenden Probleme
klären.
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Viele Probleme entstehen dadurch, dass Sie die
Terminologie nicht verstehen und die Informationen aus den Metadaten
nicht korrekt interpretieren können.
- Was bedeuten die Begriffe „Landsat Coverage“, Umprojizieren,
Raumbezug, was ist eine Standard UTM Zone, was versteht man
unter „false easting“ und „false northing“?
- Was sagen ihre Unterlagen aus besuchten Veranstaltunge, was
sagen Lehrbücher, Google und Wikipedia dazu?
- Suchen Sie nach Antworten und versuchen Sie die Puzzlestücke
Ihres bereits erworbenen Wissens einzubringen?
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Falls Sie bisher alleine gearbeitet haben, dann
sollten Sie spätestens jetzt in einen Austausch mit Ihren Kommilitonen
bzw. einer Gruppe eintreten. Diskutieren und strukturieren Sie Ihre
unterschiedlichen Gedanken, Ideen und Lösungswege. Sollte es unerwartete
und nicht lösbare Probleme geben (Programm rechnet tagelang, kryptische
Fehlermeldungen etc.) posten Sie ins Forum. Die Kursleiter, Tutoren und
Kommilitonen werden darauf reagieren.
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Teil 5: Der Arbeitsplan
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Wenn alle Unklarheiten und Probleme beseitigt
sind, steht am Ende dieses Weges ein vollständiger Arbeitsablauf der
auch als Arbeitsplan zur Dokumentation genutzt werden kann. Im konkreten
Fall sollte Ihr Ergebnis so aussehen wie diese Abbildung [Filetype: jpg] .
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Falls Sie hier immer noch Fragen haben äußern Sie diese. Sie befinden
sich in einem Lernprozess scheuen Sie sich daher nicht Tutoren oder
Kursleiter darauf anzusprechen.
Die Dritte Dimension
- Gehen Sie auf die Seite SRTM 90m Digital Elevation Data und laden Sie den Ausschnitt
herunter, der Rarotonga überdeckt. (Lat-long-Koordinaten von Rarotonga
verwenden)
- Laden Sie diese Daten ebenso in die Karte, die Sie mit ArcMap erzeugt
haben.
- Das Ergebniss sollte dann so aussehen wie dieser Screenshot [Filetype: jpg] .